Die Jury wählt unter den eingegangenen Bewerbungen die Preisträgerinnen und Preisträger unter Berücksichtigung folgender Kriterien aus:
Darstellung des bereits umgesetzten oder in Realisierung befindlichen Projektes:
Das bereits umgesetzte oder in Realisierung befindliche Projekt muss inhaltlich und sachlich verständlich und nachvollziehbar beschrieben werden.
Inhaltliche Bewertung der Wettbewerbsbeiträge:
Das Projekt muss dem Bereich „Handel“ zugeordnet werden können und darauf abzielen, die Frequenz (Besucher- bzw. Kundenaufkommen) in Zentren zu steigern oder der Belebung, Versorgung und Sichtbarkeit des ländlichen Raumes zu dienen. Besonders wichtig sind Maßnahmen zur Wiederbelebung von Zentren und zur Förderung ihrer Multifunktionalität, aus denen hervorgeht, dass der Handel die Basis für Frequenzsteigerungen ist.
Zentrum meint den (Haupt-)Ort einer Siedlung, an dem das soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben einer (Siedlungs-)Gemeinschaft stattfindet, gemeint sind Innenstädte, Stadt(teil)- und Orts(teil)zentren, aber auch Orte im ländlichen Raum.
Multifunktionalität meint dabei das Nebeneinander von mehreren, unterschiedlichen Nutzungen auf engem Raum (Nutzungs-/Funktionsvielfalt).
Das Projekt sollte Aspekte der Zentrenrevitalisierung und Frequenzsteigerung ansprechen, bei denen der Handel eine wesentliche Rolle spielt.
Es folgen Beispiele aus verschiedenen Bereichen (Aufzählung nicht abschließend!):
1.) Maßnahmen zur Frequenzsteigerung:
- Kreative und neuartige Veranstaltungen, die Kundschaft sowie Besucherinnen und Besucher anziehen (in Abgrenzung zu z. B. bereits bestehenden Märkten, Festen und Themenabenden)
- Besondere Services (z. B. Kundenbindungsprogramme, besondere Bonusprogramme, Erlebnis-Shopping, interaktives Schaufenster, digitale Tools, digitale Aktivitäten wie innovative Social Media-Aktivitäten, Einsatz von VR-Technik, etc.)
- Erweiterte oder einheitliche Öffnungszeiten und Erlebniskonzepte für unterschiedliche Zielgruppen
- Community-Building & Community-Management (z. B. Personalisierung, Kundenfeedback, exklusive Beratung, Experten-Tipps, kostenfreie Zusatzleistungen - Goodies -, Öffnungszeiten, regionale Produkte, etc.)
- Kreative Präsentationsflächen (z. B. Ladengeschäft, Manufaktur, Cross-Selling, etc.)
- Personal (z. B. Beratungskompetenz, Schulung, Ausbildung, Qualifikation, Fähigkeiten, etc.)
2.) Nachhaltige Belebung der Zentren:
- Schaffung von Räumen, um Handel, Gastronomie, Kultur und Dienstleistungen miteinander zu kombinieren (z. B. Mixed-use-Geschäftsmodelle)
- Kooperation mit weiteren Frequenzpartnern auf einer Geschäftsfläche, z.B. Handel mit Handwerk, Handel mit Industrie etc. („Show Rooms“/“Reallabore“/“gläserne Werkstätten“).
- Besonderes In-Szene-setzen der Magnetfunktion der vielen familien- und inhabergeführten Geschäfte in Niedersachsen.
- Umnutzung von leerstehenden Gebäuden zu attraktiven Treffpunkten (z. B. Pop-up-Stores, Co-Working-Spaces, Kultur- und Kreativzentren)
- Konzepte zur Verbesserung der Mobilität (z. B. Fahrradfreundlichkeit, Shuttle-Services, barrierefreie Zugänge)
- Innovative Ansätze zur Steigerung der Aufenthaltsqualität (z. B. Begrünung bzw. Maßnahmen zur Klimaanpassung, kreative Brachflächengestaltung, Sitzmöglichkeiten, Kunstinstallationen, sportliche und anderweitige „Popup-Events)
- Ideenreiche Maßnahmen zur Stärkung der Identität (z. B. historische Bezüge, Persönlichkeiten, Story-Telling, etc.)
Wirkung des Projektes:
Das Projekt
- ist geeignet, Anwohnerinnen und Anwohner, Politik und Wirtschaft für die Bedeutung lebendiger Zentren zu sensibilisieren und trägt zur Erhöhung der Besucher- bzw. Kundenfrequenz bei.
- erzielt mindestens eine lokale oder regionale Wirkung.
- setzt Impulse für vitale Zentren und/oder trägt zur Wiederbelebung und Versorgung des ländlichen Raumes bei.
- erzielt eine beispielhafte Wirkung für den Handel und weitere Branchen.
Kreativität:
Das Projekt ist vorher noch nicht da gewesen und/oder besonders wirkungsvoll und/oder verändert etwas bereits Vorhandenes positiv im Sinne der Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit:
Das Projekt erzielt eine langfristige Wirkung (kein Einmaleffekt!).
Reproduzierbarkeit:
Das Projekt ist reproduzierbar und eignet sich zur Nachahmung für andere (Best-Practice-Beispiel).
Analoge & digitale Barrierefreiheit:
Das Projekt ist für jedermann erreichbar und zugänglich.